Bad-Renovierung, der Praxisguide

Was meint Renovieren? Renovieren bedeutet, etwas verändern, aus ästhetischen Gründen. Renovieren bedeutet nicht Sanieren (Schaden beheben) und auch nicht Modernisieren (Veränderung mit Verbesserung). Diese Unterscheidung ist natürlich nirgends vorgeschrieben, aber sie hilft dabei, zu planen sowie Zeit und Kosten zu berechnen.

Gute Planung spart Zeit, Kosten und Nerven

Natürlich greifen alle drei Begriffe oft ineinander, aber setzen Sie Prioritäten. Typisch für Bad-Renovierungen sind konkret:

  • Neue Verkleidungen von Wand und Boden
  • Wandverkleidungen überstreichen
  • Dekor zur Verschönerung
  • Badezimmermöbel austauschen oder auffrischen
  • Armaturen austauschen

Neue Armaturen bedeuten heute zumeist auch eine Modernisierung. Viele helfen, den Wasser- und Energieverbrauch zu regulieren und damit Kosten zu sparen.

Fangen Sie auf dieser Ebene an zu planen. Dabei lohnt es sich auch, darüber nachzudenken, wie oft man sein Bad grundlegend verändert. In der Regel kann man von etwa alle 10 bis 15 Jahre ausgehen.

Bei allem, was über die Renovierung hinaus geht, überlegen Sie, ob in dieser Zeit möglicherweise noch andere Arbeiten im Bad anfallen, etwa am Rohr- oder Heizungssystem. Oder sind noch Kupferrohre im Leitungssystem verbaut, die über kurz oder lang ausgetauscht werden? Darüber hinaus denken Sie auch an die elektrischen Leitungen. Deswegen unser Hinweis:

  • Bei Arbeiten an elektrischen Leitungen beauftragen Sie besser Fachleute.
  • Wenn Sie Sanitärobjekte wie Waschbecken, WC, Dusche oder Badewanne ohne fachliche Hilfe austauschen, können unter Umständen Garantie- und Versicherungsleistungen entfallen.
  • Wenn Sie bei Frisch- und Abwasserleitungen sowie Heizsystemen selbst Hand anlegen, kann im Schadensfall ebenfalls der Versicherungsschutz wegfallen.

Was kostet eine Bad-Renovierung?

Auch wenn bei vielen Angaben kein Unterschied zwischen Renovierung, Sanierung und Modernisierung gemacht wird, können Sie folgende Größenordnungen annehmen.

  • 10.000 bis 25.000 Euro – kostet ein neues bzw. modernisiertes Badezimmer.
  • 6.000 bis 15.000 Euro – investieren Hausbesitzer im Schnitt für ein neues bzw. modernisiertes Badezimmer. Dieser Hinweis ist für Mieter relevant.
  • Bei der Bepreisung macht der Arbeitsaufwand ca. 60 Prozent des Budgets aus.
  • 5.000 Euro – ist ein großzügiges Budget, das man für eine komplette Renovierung des Badezimmers (ab 5 Quadratmeter) ansetzen kann.
  • Deutlich günstiger wird es, wenn Sie z. B. auf neue Wand- und Bodenverkleidungen verzichten – vielleicht als Zwischenlösung, weil mittelfristig sowieso eine Modernisierung inkl. Leitungssystem anliegt.

Umfang der Bad-Renovierung

Bevor man Badezimmer-Möbel, -Accessoires, Farben oder sogar Wandverkleidungen kauft, lohnt es sich, den Rahmen der Renovierung zu definieren.

  • Wie ist die Lichtsituation im Bad – mit und ohne natürliches Licht (Fenster)?
    Muss oder möchte ich hier etwas verändern – etwa durch neue Lampen, Spiegel oder Vorhänge etc.?
  • Nehme ich Änderungen farblicher Art vor und passen die zum Farbschema?
    Wenn Sie ein besonders farbenfroher Mensch sind, kann man sich gut am Jahreszeiten-Farbschema orientieren. Vier Jahreszeiten = vier Farbgruppen.
  • Auch ein Materialschema lässt sich gut einbringen. Für das Look & Feel des Badezimmers kann man sich neben Farben auch auf ein bestimmtes Material konzentrieren. Gerade bei CERAMIN® Verkleidungen anstelle von Kacheln lassen sich mit verschiedenen, weitläufigen Oberflächentexturen enorme Effekte erzielen.
  • Wenn ich neue Badezimmermöbel anschaffen möchte, verfügen die über genügend Stauraum?
  • Abstände: Vor Waschbecken, WC und der Duschwanne sollte man immer 70 cm Platz einberechnen, sonst wird es zu eng. Das gilt auch für den Fall, dass eine Waschmaschine im Bad steht.
  • Bevor die Bohrmaschine zum Einsatz kommt, unbedingt vorher die in den Wänden verlaufenden Wasserrohre und Stromleitungen ausfindig machen und die entsprechenden Stellen markieren.

Werkzeuge für den Heimwerker im Bad

Handschuhe
Schutzbrille (ggf. Atemschutz)
Abdichtungspistole
Silikondichtmasse
Hammer
Maßband
Spachtel
Bohrmaschine
Hebeleisen
Eimer
Meißel
Schraubenschlüssel
Schlitzschraubendreher
Cuttermesser
Winkelmaß (aus Metall)
Verlängerungskabel
Pflaster (für Sie getestet)

Bad-Renovierung mit kleinem Budget

Farben, Formen und Materialien können ein Badezimmer optisch enorm verändern. Kleine Räume profitieren oft von hellen Tönen, da sie so größer wirken. Das gilt nicht nur für Wandfarben, sondern auch für Badezimmermöbel. Eine Auffrischung ältere Badezimmermöbel mit Lack oder Folie lohnt oft, sofern die Möbel keine größeren Schäden aufweisen.

Für zerkratzte Flächen aus Keramik, Emaille und Acryl kann man entsprechende Reparatursets bekommen. Die Glanzeffekte sind in der Regel überzeugend.

Alte Armaturen lassen sich heute mit Entkalkungsmittel sowohl äußerlich als auch von innen gut reinigen. Nicht selten empfiehlt es sich, sie dennoch auszutauschen. Moderne Armaturen helfen, den Wasserverbrauch und damit auch den Energieverbrauch (Warmwasser) zu regulieren. Dafür müsste das Budget etwas erhöht werden, aber die Kosten amortisieren sich schnell.

Wand und Boden

Fliesen lackieren

Ungeliebte Fliesen überstreichen – kann man machen. Allerdings sollten die keine Beschädigungen aufweisen.
Unser Tipp: Schauen Sie sich privat, soweit möglich, mal in Heimarbeit überlackierte Fliesen an und überlegen Sie sich, ob das wirklich eine Lösung ist, mit der Sie mindestens die nächsten 10 bis 15 Jahre zufrieden sind.
Badezimmerwände prägen den Raum wie nichts anderes. Es sind die größten Flächen und einfach schnell drüber pinseln ist nicht. Die alten Fliesen müssen sorgfältig gereinigt, grundiert, lackiert und dann noch versiegelt werden.

Alles zum speziellen Thema »Fliesen überstreichen« haben wir in einem eigenen Beitrag für Sie zusammengefasst.

Übergangslösung statt lackierter Fliesen

Ungeliebte Fliesen überstreichen kommt für Sie nicht in Frage? Zudem liegt mittelfristig ohnehin eine Sanierung oder Modernisierung des Bads an? In dem Fall lohnt es sich vielleicht, diese abzuwarten.
Eine Übergangslösung bis dahin könnte Folgendes beinhalten:

  • Für verschmutzte Fugen zwischen Fiesen im Bad, kann man einen Fugenauffrischer verwenden.
  • Schmutz und Schimmel setzen sich bevorzugt in Silikon-Fugen ab. Hier empfiehlt sich: gründlich auskratzen, reinigen, trocknen lassen und anschließend neues Silikon auftragen. Dabei unbedingt auf vollständige Abdichtung achten.
  • In letzter Konsequenz – nicht im unmittelbaren Nassbereich der Dusche – ein Bild aufhängen. Ist ja nur für einen absehbaren Zeitraum.

CERAMIN® statt Fliesen

Warum die alten Fliesen nicht einfach überkleben, z. B. mit CERAMIN® Tiles? Natürlich kann man die Fliesen auch vorher entfernen, aber mit CERAMIN® ist das nicht nötig. Tiles sind vergleichbar mit einer Kachel, allerdings mit dem Unterschied, dass man sie nicht nur in vorgefertigten Maßen kaufen, sondern in beliebig großen Formaten bekommen kann.

Das Design der CERAMIN® Tiles gibt Oberflächentexturen von verschiedenen Mineralbeschichtungen in unterschiedlichen Helligkeitsstufen wieder, von Schiefer über Naturstein und Sandtein bis zu Marmor.

Die Textur wird per Digitaldruck auf eine Unterschicht gebracht und ist dauerhaft beständig. Natürlich können Sie auch Tiles nach eigenen Maßen zuschneiden – direkt vor Ort und mit einem Cuttermesser.
CERAMIN® Tiles bestehen aus …

  • einem robusten Wearlayer
  • einem digital bedruckten Dekor
  • und einer Polymer Trägerplatte (CERAMIN®).

CERAMIN® Tiles sind eine Wand- und Bodenverkleidung, die Sie tatsächlich ohne professionelle Handwerker problemlos verlegen können.

Die Vorteile von CERAMIN auf einen Blick

CERAMIN Tiles

  • sind zu 100 Prozent wasserfest und rutschfest (Bodenbelag),
  • sind durch ihre Wärmeleitfähigkeit ideal auf Warmwasser-Fußbodenheizungen,
  • sind bei gleicher Größe etwa zwei Drittel leichter als Keramikfliesen,
  • lassen sich leicht und staubfrei zu verlegen,
  • kann man mit einem Cuttermesser in jedem gewünschten Maß leicht zuzuschneiden,
  • lassen sich verklebt oder schwimmend verlegen,
  • sind im Vergleich zu Fliesen sehr dünn (3 mm),
  • sind äußerst robust,
  • langlebig und brechen nicht,
  • sind zu 100 Prozent frei von PVC und gefährlichen Weichmachern und
  • brauchen keine Fugen = weniger Verschmutzungspotenzial.

Anleitung Schritt-für-Schritt

Die genaue Anleitung zum Verlegen von Ceramin Tiles einsehen und downloaden: 

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