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Global Warming Potential bei Bodenbelägen: Was ist das?
Die Klimakrise lenkt den Fokus zunehmend auf emissionsfreundliche Lösungen in der Bauwirtschaft, aber auch im privaten Hausbau. Eine Kennzahl, die dabei immer wichtiger wird, ist das Global Warming Potential. Wie es sich auf Bodenbeläge auswirkt und wie Sie beim Kauf auf umweltfreundliche Produkte achten können, erklären wir in diesem Blogbeitrag.
Was ist das Global Warming Potential?
Das Global Warming Potential (GWP) gibt wieder, wie stark verschiedene Treibhausgase zur Erderwärmung beitragen. Es bewertet die Auswirkungen eines Gases auf die globale Erwärmung im Vergleich zu Kohlendioxid (CO₂) über einen bestimmten Zeitraum. Manche Gase tragen stärker zur Erhitzung bei und erhalten entsprechend einen höheren GWP-Wert.
CO₂ wird als Referenzgas verwendet und hat einen GWP-Wert von 1. Im Vergleich dazu hat Methan über einen Zeitraum von 100 Jahren einen GWP-Wert von etwa 25 und erwärmt die Atmosphäre um etwa das 25-fache. Das Global Warming Potential kann bei der Produktion von Material, Objekten und Maschinen genutzt werden, um die Erzeugnisse und ihre Herstellung miteinander zu vergleichen.
Wieso ist das Global Warming Potential relevant für Fußböden?
Bei der Auswahl von Fußbodenbelägen spielt das Global Warming Potential eine zunehmend wichtige Rolle. Dies liegt daran, dass Baumaterialien und deren Herstellung erhebliche Mengen an Treibhausgasen freisetzen können. Die Produktion, der Transport, die Installation und die Entsorgung von Bodenbelägen tragen alle zur gesamten CO₂-Bilanz bei.
Ein nachhaltiger Bodenbelag sollte daher nicht nur langlebig und recycelbar sein, sondern auch ein geringes GWP aufweisen. Materialien wie Vinyl, Teppich oder Laminat können sehr unterschiedliche Umweltauswirkungen haben, abhängig von den verwendeten Rohstoffen und den Produktionsprozessen. Zum Beispiel kann die Herstellung von PVC-basierten Bodenbelägen mit hohen Emissionen verbunden sein, während nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder recycelbare Materialien wie CERAMIN® tendenziell geringere GWP-Werte aufweisen.
Indem Bauherren und Architekten Bodenbeläge mit niedrigem GWP wählen, können sie einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion der CO₂-Emissionen eines Gebäudes leisten. Dies ist besonders wichtig im Kontext der internationalen Klimaziele und der grünen Wende im Bausektor.
Welcher Bodenbelag ist am nachhaltigsten?
Beim GWP-Vergleich von Bodenbelägen wird der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt. Dies umfasst nicht nur die Herstellung, sondern auch den Transport, die Installation, die Nutzungsdauer und die Entsorgung der Produkte. Viele dieser Faktoren deuten außerdem auf einen hochwertigen Bodenbelag hin.
Ein Fußboden, der über Jahrzehnte halten soll, ist robust verarbeitet und fachmännisch angefertigt. Je länger er hält, desto geringer fallen auch die Emissionen in diesem Bereich aus. Regionale oder nationale Rohstoffe verbessern die Bilanz, während Produkte aus China oder anderen Teilen der Welt das GWP nach oben treiben. Gesundheitliche Aspekte werden vom GWP nicht umfasst, und dennoch sollten Verbraucher:innen und vor allem Verantwortliche von großen Bauprojekten die Wohngesundheit nicht außer Acht lassen. Wir haben hierzu einen eigenen Beitrag verfasst.
Eine Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte die Ökobilanz verschiedener Bodenbeläge und verglich dabei auch deren GWP. Dabei schnitten besonders die PVC-Bodenbeläge schlecht ab, nur Teppichböden wiesen noch höhere GWP-Werte auf. Das lässt sich auf die sehr begrenzte Recyclingfähigkeit von PVC-Böden und die umstrittene Produktion und Entsorgung des Materials zurückführen. Der Teppichboden muss öfter ausgetauscht und gereinigt werden als vergleichbare Bodenbeläge und erhält aus diesem Grund den höchsten GWP-Wert.
GWP: Zahlen aus der Praxis
Betrachtet man die gängigen Werte in der Bodenindustrie deckt sich der aktuelle Stand mit der Untersuchung aus dem Jahr 2018. Durchschnittlich hat ein m² Vinylboden einen GWP von 10-20. Das hängt vom jeweiligen Hersteller und der individuellen Produktion ab. Laminatboden hat eine stärkere Schwankung und bewegt sich zwischen einem GWP von 5 und 15. Wir sind sehr stolz, dass unsere CERAMIN®-Kollektion mit einem GWP zwischen 5 und 10 eine überdurchschnittlich gute Umweltbilanz aufweisen kann. Das liegt nicht nur an der einzigartigen Recyclingfähigkeit, sondern auch an den besonderen Eigenschaften von CERAMIN®.
Der eigens von der CLASSEN Gruppe entwickelte Werkstoff für PVC-freie Wand- und Bodenbeläge zeichnet sich durch seine umwelt- und gesundheitsfreundliche Zusammensetzung aus. Das macht ihn zu 100% recyclingfähig und zu einer nachhaltigen Alternative für Vinyl- und Designbodenbelägen. Zusätzlich zu seiner Umweltverträglichkeit ist der Werkstoff äußerst robust und langlebig. All diese Faktoren tragen zum außergewöhnlich niedrigem Global Warming Potential der CERAMIN®-Produkte bei.
Wenn Sie auf umweltbewusste Bodenbeläge setzen wollen, ohne auf Qualität oder vielfältiges Design zu verzichten, sollten Sie einen Blick in unsere Kollektion werfen.