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Umweltzeichen, Ökosiegel und Zertifizierungen - Welchen Plaketten kann ich vertrauen?
Bei der Vielzahl von Bauprodukten, Herstellern und Anbietern geben Umweltzeichen, Ökosiegel und Zertifizierungen hilfreiche Orientierung. Vorausgesetzt, man weiß, welchen man vertrauen kann. Wir stellen die wichtigsten Varianten vor und ordnen ein, wie sie zu verstehen sind.
Wer in Deutschland bauen oder umbauen, renovieren oder sanieren will, hat eine schier unerschöpfliche Auswahl von Bauprodukten, die sich teilweise gleichen oder erst bei genauem Hinsehen unterscheiden. Umweltzeichen, Ökosiegel und Zertifizierungen können dabei helfen. Sie dienen dazu, den Markt transparenter zu gestalten, und können Anwender:innen und Verbraucher:innen bei der Auswahl der Produkte eine Orientierungshilfe bieten.
Allerdings gibt es mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Labels und Zertifizierungen, die verschiedene Informationen zu Aspekten wie Gesundheit, Umweltfreundlichkeit, soziale Verantwortung, Verarbeitungsqualität und Inhaltsstoffen vermitteln. Aufgrund der Fülle an Informationen ist es nicht immer einfach, die Qualität und Bedeutung der verschiedenen Labels zu erkennen.
Wichtig sind die Unterschiede…
Der größte Unterschied zwischen den verschiedenen Labels und Zertifizierungen liegt im Zertifizierungsprozess. Bei seriösen Labels erfolgt die Vergabe nach einer transparenten Prüfung der Produkte und/oder Herstellungsprozesse anhand festgelegter Kriterien. Diese Prüfung wird von unabhängigen Instituten durchgeführt, die weder dem Lizenzgeber noch den Herstellern angehören. In einigen Fällen kann das Prüfinstitut selbst der Lizenzgeber sein oder Zertifikate für bestimmte Produkteigenschaften ausstellen.
Zertifikate und Labels gewinnen an Aussagekraft, wenn sämtliche Prüfergebnisse öffentlich einsehbar sind oder auf Anfrage problemlos zur Verfügung gestellt werden. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, darf der Hersteller das Label für einen begrenzten Zeitraum und ausschließlich für die geprüften Produkte nutzen. Nach Ablauf der Gültigkeitsdauer ist eine erneute Prüfung erforderlich.
…und die Feinheiten
Zunächst einmal muss man zwischen gesetzlich vorgeschriebenen und freiwilligen Zertifizierungen unterscheiden. Gesetzlich vorgeschrieben ist zum Beispiel die zumeist bekannte CE-Kennzeichnung als Konformitätszeichen, um bestimmte Produkte in der EU überhaupt auf den Markt bringen zu können.
Bei den freiwilligen Umweltzeichen wird zwischen drei Typen unterschieden:
- Typ I (extern geprüft) für Produkte, die bestimmten umwelt- oder gesundheitsrelevante Anforderungen entsprechen
- Typ II (umweltbezogene Anbietererklärung) für Produkteigenschaften, die per Selbstdeklaration hervorgehoben werden
- Typ III (unabhängig verifiziert) für die Bereitstellung und den Vergleich von Umweltinformationen zu Bauprodukten
Für Bauen oder Umbauen, Renovieren oder Sanieren im privaten Umfeld sind vor allem die Umweltzeichen, Ökosiegel und Zertifizierungen nach Typ-I und Typ-III relevant, die unterschiedlich auf Nachhaltigkeit, Wohngesundheit und Ökologie fokussieren.