Welcher Bodenbelag ist besonders für Kinderzimmer geeignet?

Für jeden Raum in Haus und Wohnung gibt es für Bodenbeläge neben den gängigen Auswahlkriterien wie Langlebigkeit, Belastbarkeit und Design auch spezielle Auswahlkriterien. Die haben zumeist mit der Nutzung zu tun. In Küche und Bad ist das unter anderem das Zusammenspiel mit Feuchtigkeit jeder Art. Im Wohnzimmer stehen nicht selten Design und Behaglichkeit im Vordergrund.

Besondere Auswahlkriterien für das Kinderzimmer

Bei Kinderzimmern sollte immer das Wohl und die Gesundheit des Kindes im Vordergrund stehen. Es ist schon erstaunlich, wie unkritisch Bodenbeläge für Kinderzimmer empfohlen werden, die vermeidbare gesundheitliche Risiken für Kinder bedeuten. Das Thema Schadstoffe im Bodenbelag spielt eine wichtige Rolle. Deshalb widmen wir ihm zusätzlich einen extra Artikel.

Zum Wohl des Kindes gehört auf jeden Fall auch ein Gedanke über die Härte des Bodens. Bei Natursteinböden oder Keramikfliesen im Kinderzimmer ist das Risiko schwerer Verletzungen, gerade am Kopf, vergleichsweise sehr hoch.

Aspekte wie Langlebigkeit sind für Kinderzimmer zweitrangig, wenn man bedenkt, dass selbst die kurzlebigsten Bodenbeläge aus Kunststoff nicht selten auch 20 Jahre halten. Dabei natürlich immer auf Garantieleistungen achten! Bei CERAMIN Tiles (Fliesen) beginnen die Garantien sogar erst mit 15 Jahren. Auch das Design erfüllt gerade in den ersten Lebensjahren meistens eher den ästhetischen Ansprüchen der Eltern, als dem Empfinden des Kindes.

Niemandem ist das Wohl des eigenen Kindes egal

Diese Bodenbeläge können unter anderem chemische Verbindungen wie Formaldehyd oder flüchtige organische Verbindungen enthalten und ausdünsten. Die meisten Kunststoffböden enthalten sog. Weichmacher. Nicht alle sind gesundheitlich bedenklich.

Doch beispielsweise PVC (Polyvinylchlorid) enthält die Weichmacher-Kategorie der Phthalate. Ihr Anteil in PVC-Produkten liegt je nach Produktgruppe in einem Rahmen zwischen 8 und 30 Prozent. Je weicher und elastischer das Produkt ist, desto mehr Weichmacher sind enthalten.

Weichmacher gehen keine dauerhafte Verbindung mit dem Grundmaterial ein. Sie verflüchtigen sich grundsätzlich. Das ist natürlich von verschiedenen Einflüssen abhängig, aber Flüssigkeiten, Speichel und auch die einfache Berührung mit der Haut gehören wesentlich dazu. Die gesundheitlichen Schäden allein dieser Weichmacher sind bekannt und seit mindestens zwei Jahrzehnten in renommierten Studien belegt. Mehr dazu auch hier: PVC und Gesundheit.

Das Problem der Schadstoffbelastung betrifft aber nicht nur Laminat- und Vinylböden, sondern auch Teppiche bzw. Teppichböden. Kurzflorteppiche und Schlingenteppiche sind für Kinderzimmer durchaus beliebt. Sie sind einerseits vergleichbar belastbar wie Kunststoffböden und fusseln nicht aus. Andererseits sind sie noch weicher, bieten eine gute Schalldämmung und sind vergleichsweise deutlich rutschfester. Kurzflorteppiche und Schlingenteppiche gibt es aus synthetischen Stoffen/Verbindungen, aber auch aus Naturmaterialien wie Baumwolle.

Fakt ist: Hersteller müssen keine Angaben über die Inhaltsstoffe von Bodenbelägen machen. Wer auf Kunststoffboden setzen möchte, steht somit vor der Wahl:

  1. Hersteller müssen auf persönliche, schriftliche Anfrage innerhalb von 45 Tagen, zumindest über alle Inhaltsstoffe in ihren Produkten Auskunft zu geben, die auf der Liste der besorgniserregenden Stoffe stehen. 
  2. Sie orientieren sich an seriösen, anerkannten Gütesiegeln wie der »Blauen Engel«. Er garantiert, dass die Produkte frei von schädlichen Weichmachern und generell lösemittel- und schadstoffarm sind. (PVC-Produkte können dieses Siegel grundsätzlich nicht erhalten.)
    Ein weiteres gleichermaßen anerkanntes Siegel ist das »Eco-INSTITUT«. Es untersucht unter anderem Produkte auf schädliche Inhaltsstoffe wie z. B. Phthalate (Weichmacher), Schwermetalle oder Pestizide.
  3. Sie wählen Kunststoffböden, die alle Vorteile anderer Kunststoffböden haben – etwa Belastbarkeit, leichte Verlegung, pflegeleicht, wasser- und schmutzabweisend, kostengünstig gegenüber Naturmaterialien – ABER auch komplett frei von Weichmachern und allen anderen gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen. Die Antwort: CERAMIN.

Weich, behaglich, pfleglich: Bodenbeläge im Vergleich

Kinder haben deutlich mehr Kontakt zum Boden als Erwachsene. Sie fallen nicht nur häufiger auf den Boden, sie sitzen und spielen auch gerne auf dem Boden. 

Keramik und Natursteinfliesen sind dahingehend nicht empfehlenswert, sondern eher gefährlich. Ein Kriterium, das sich auch nicht durch Langlebigkeit, Belastbarkeit oder einen geringen Pflegeaufwand ausgleichen lässt. 

Parkettböden sind definitiv weicher. In der Regel vermitteln sie eine behagliche Atmosphäre, nehmen Fußwärme an und halten sie auch gut. Wichtig wäre bei der notwendigen Beschichtung, auf einen gesundheitlich unbedenklichen Lack ohne Lösungsmittel zu achten. So schön und wohnlich Parkett auch aussieht, es ist vergleichsweise viel zu empfindlich für Kratzer, der Pflegeaufwand ist hoch und die Versiegelung muss immer wieder erneuert werden. Ist die Beschichtung an einigen Stellen komplett ab, geht auch die Ästhetik verloren. 

Laminat-, Vinyl- und Kunststoffböden (unabhängig von ihren Inhaltsstoffen) gelten dagegen zwar als weiche Böden, sind jedoch in der Anmutung und hinsichtlich der Wärme nicht optimal für ein Kinderzimmer mit Kleinkindern. Die meisten Kunststoffe nehmen zwar Körper-/Fußwärme auf, geben sie aber auch schnell wieder ab. Hier könnte man sinnvoll nur mit der Wärmeisolierung des Raumes gegensteuern.

Teppichfliesen und Teppichböden sind zwar weich, barfuß angenehm und halten Wärme deutlich länger. Allerdings können sie Gegenargumente wie Pflegeaufwand, Staub- und Schmutzfänger nicht wirklich egalisieren. Und diese gelten unabhängig davon, ob sie synthetisch sind oder aus Naturfaser bestehen. 

Korkböden eignen sich aus mehreren Gründen gut für Kinderzimmer. Hinsichtlich der Stoßdämpfung kann ihnen nur ein Teppich das Wasser reichen. Kork bietet eine gute Schalldämmung, was bei Mehrfamilienhäusern natürlich wichtiger ist als im Eigenheim. Aber auch die Wärmedämmung durch Kork genügt hohen Ansprüchen. Und nicht zuletzt sind Korkböden natürlich, nachhaltig und hypoallergen. 

Linoleumböden wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend von PVC- und vergleichbaren Kunststoffböden verdrängt. Eine bevorzugte Wahl ist dieser aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte Belag nur noch in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen. Vielleicht können sich auch deswegen nur wenige vorstellen, dass es Linoleum mittlerweile auch in attraktiven, warmen und wohnlichen Designs gibt.
Sie sind ebenso wie Korkböden hypoallergen und generell antibakteriell. Zwar sind sie nicht wasserdicht, aber problemlos feucht zu wischen und äußerst widerstandsfähig. Auch hinsichtlich seiner Rutschfestigkeit kann man Linoleumboden als erste Wahl betrachten.

Kosten

Mit Preisen kann man schlecht diskutieren, manchmal muss man rechnen. Deswegen die gute Nachricht zuerst: Die bisher empfehlenswertesten Materialgruppen für den Kinderzimmerboden Kork, Linoleum und gesundheitlich unbedenkliche sowie nachhaltige Kunststoffbeläge wie CERAMIN gehören nicht zu den teuren Belägen. 

Keramikfliesen
Abgesehen von der Qualität, spielt bei Keramikfliesen auch die Größe eine Rolle. Die Kosten liegen hier zwischen 20 und 60 Euro pro Quadratmeter.

Naturstein 
Natursteinböden können sehr teuer sein. Die Kosten hängen von der Art des Steins ab und liegen insgesamt zwischen 50 und 300 Euro pro Quadratmeter.

Parkettboden 
Parkett gehört mit Preisen zwischen 30 und 200 Euro pro Quadratmeter zu den teuren Bodenbelägen. Es ist nicht gerade der perfekte Belag für das Kinderzimmer. Aber wenn Sie eine Wohnung oder ein Haus mit vorhandenem Parkett beziehen, ersetzen Sie ihn deswegen nicht. Das könnte teurer werden als eine gute Pflege.

Laminat 
Laminatböden sind eine günstige Option und liegen preislich zwischen 10 und 50 Euro pro Quadratmeter, je nach Qualität.

Vinyl- und Kunststoffboden
Wenn Sie mit 10 bis 50 Euro pro Quadratmeter kalkulieren, werden Sie hier auf jeden Fall fündig. Ein großer Kostenvorteil ergibt sich, wenn man den Boden schwimmend, also ohne Klebeverbindung, verlegt. Wird das Kinderzimmer nach ein paar Jahren umgestaltet, sparen Sie so Geld, Zeit und Nerven. Doch auch wenn es nur ein paar Jahre sind, achten Sie auf gesundheitlich unbedenkliche und nachhaltige Produkte wie CERAMIN. 

Teppichboden
Die Breite des Angebots hinsichtlich Designs und Qualität ist ähnlich groß wie bei Vinyl- und Kunststoffböden. Pro Quadratmeter kann man zwischen 15 und 80 Euro rechnen. 

Kork
Korkböden sind im Vergleich zu anderen Bodenbelägen preiswert und kosten zwischen 30 und 80 Euro pro Quadratmeter.

Linoleum
Linoleumböden liegen preislich zwischen 20 und 70 Euro pro Quadratmeter.

Empfehlung für das Kinderzimmer

Unter ausschließlicher Berücksichtigung für Kinderzimmer: ⭐⭐⭐⭐⭐ Sterne = besonders empfehlenswert, ⭐ Stern = nur sehr bedingt empfehlenswert. 

⭐⭐⭐⭐⭐: Linoleum
⭐⭐⭐⭐⭐: Kork
⭐⭐⭐⭐⭐: CERAMIN
⭐⭐⭐⭐: Vinyl- und Kunststoffboden
⭐⭐⭐: Laminat 
⭐⭐: Parkettboden 
⭐: Teppichboden
0 Sterne: Keramik
0 Sterne: Naturstein

Checkliste - der perfekte Boden im Kinderzimmer

Wir haben für Sie eine interaktive Liste erstellt, die alle Anforderungen an den idealen Boden im Kinderzimmer übersichtlich zusammenfasst. Mit unserer Checkliste können Sie sich bestens informiert für den optimalen Bodenbelag in Ihrer Wohnung entscheiden. Unsere gründliche Aufzählung garantiert, dass Sie keinen Aspekt vergessen. Sie können die Liste kostenlos herunterladen!

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